Ich verändere mich

Veröffentlicht am 3. Oktober 2025 um 10:17

Ich verändere mich

Du möchtest dich verändern, alte unnütze Glaubenssätze abstoßen, neue Horizonte kennenlernen? Du hast dich dazu entschieden das alte Hamsterrad negativer Gedanken zu verlassen und dich neu zu orientieren? Dann herzlichen Glückwunsch, du bist auf dem Weg der Selbstverwirklichung. Aber... meinst du, das wird allen Freunden, Bekannten und Verwandten gefallen? So wie du jetzt bist, bist du vielen recht, aus welchen Gründen auch immer. 

Viele scheitern an Ihrer persönlichen Veränderung durch das Umfeld. Nicht jedem gefällt es, wenn man sich verändern will. „Du bist so anders geworden“ - „Ich kenne dich ja gar nicht mehr wieder“ - „Wieso willst du jetzt auf einmal...“

Man liest tolle Bücher, besucht Seminare und eignet sich neue Ideen und Ziele an. Doch dann holt uns der Alltag wieder ein und oft wird man zu einem Bonsai-Bäumchen zurück gestutzt. Doch wer sind die Zeitgenossen, die einem doch nur helfen wollen?

Sie sind eigentlich ganz einfach zu unterscheiden. Ich habe sie in sechs Gruppen eingeteilt:

 

Die Emigranten

Sie haben entschieden, sich von dir zu verabschieden.

 

Die Missionare

Sie sind von der Richtigkeit und Wichtigkeit

deiner Veränderung überzeugt.

 

Die Lippenbekenner

Finden deine Veränderung richtig, wichtig und

absolut notwendig. Ihren zustimmenden Worten folgen

aber keine Taten und Unterstützungen.

 

Die Gleichgültigen

Die zahlenmäßig größte Gruppe.

Sie zeichnen sich durch Abwarten und Untätigkeit aus.

Sie sind und waren in deinem Leben passiv.

 

Die Widerstandskämpfer

Diese Gruppe ist am gefährlichsten für den Fortschritt

deiner Veränderung. Sie arbeitet im Untergrund aktiv

gegen deinen Wandel. Sie sehen ihre Fälle fortschwimmen.

Diese Freunde solltest und kannst du verabschieden.

 

Die aufrechten Gegner

Sie sagen Ihren Widerstand offen.

Mit diesen sollte man sich argumentativ auseinandersetzen.

Konstruktive Kritik ist absolut in Ordnung.

 

Was aber tun, wenn das Umfeld, welches sich meistens aus Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen zusammensetzt aus allen Rohren gegen deine Veränderung schießt? Verliert man jetzt Freunde? Das kann durchaus möglich sein. Nur sind es wirklich Freunde?

 

Eine meiner größten Lebenslektionen stammt von Stefan Zweig und heißt:

 

Wer einmal sich selbst gefunden hat,

kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren

 

Wer bisher nach dem Muster gelebt hat, es allen Recht zu machen, wird eine spannende Geschichte mit der eigenen Veränderung erleben. Wie angedeutet, kann es durchaus sein, Freunde zu verlieren…. aber ich kann dir mit Sicherheit versprechen, du bekommst neue Freunde.

Hierzu passt diese wunderschöne Metapher - Geschichte:

Ein Vater sitzt auf seinem Esel und neben ihm läuft sein kleiner Sohn. Da sagt ein Passant empört: „Schaut euch den an. Der lässt seinen kleinen Jungen neben dem Esel herlaufen.“

Der Vater steigt ab und setzt seinen Sohn auf den Esel. Kaum sind sie ein paar Schritte gegangen, ruft ein anderer: „Nun schaut euch die beiden an. Der Sohn sitzt wie ein Pascha auf dem Esel und der alte Mann muss laufen.“

Nun setzt sich der Vater zu seinem Sohn auf den Esel.

Doch nach ein paar Schritten ruft jemand empört: „Jetzt schaut euch die beiden an. So eine Tierquälerei.“ Also steigen beide herab und laufen neben dem Esel her. Doch sogleich sagte ein anderer belustigt: „Wie kann man nur so blöd sein. Wozu habt ihr einen Esel, wenn ihr ihn nicht nutzt?“

 

Wie oft fragen wir uns, ob andere Leute das für gut befinden was wir tun. Ist das sinnvoll? Es allen Menschen Recht zu machen ist unmöglich, egal wie wir uns auch anstrengen. Es ist unsere Freiheit zu entscheiden, was wir tun möchten und auch nicht. Wir sind nicht angewiesen auf die Einstellung anderer Menschen uns gegenüber. Es ist einzig und allein wichtig, welche Antworten unser Gefühl uns gibt.

- Aus dem Buch "Der Zauberspiegel" von Jürgen Wolf -

www.zauberspiegel.org

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